Warder 22.06.2008 von
Thomas Sävert
Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Zeitpunkt: gegen 18:00 Uhr MESZ. Ein Tornado zog von Alt Mühlendorf über den Wardersee in den Ort Warder. An der Westseite des Sees stürzen Bäume um und auch ein Jahr später waren die Schäden noch deutlich zu sehen. Im Ort Warder gab es meist nur leichte Schäden.

Bericht eines Augenzeugen: "Der Vorfall ereignete sich am 22. Juni gegen 18:00 Uhr. Es war so, dass es ein normaler Sommertag war, 25 grad, ein paar Wolken und abends eine Gewitterwolke aufzog. Als sie dann fast da war, kam ein Regen auf, den ich noch nie gesehen habe. Die Straße war leicht überflutet und man sah ca 2m weit - mehr nicht. Als der Regen schlimmer wurde, kam Wind auf und ich habe gesehen, wie sich über dem Wardersee irgendwas abspielte. 20 sek später sah ich dann rotierende Wolken am Boden, ca 100m vom Haus weg und danach sah ich nix mehr. Ich bekahm es mit der Angst zu tun und bin in den Keller gerannt, weil ich mich mit Tornados gut auskenne und weiß wie verherend sie sein können. Ungefähr 10 min später war alles wieder ruhig und ich ging nach draußen und sah, wie neben unserem Haus dicke Äste lagen und im Garten waren alle 20 kg schweren Blumentöpfe umgeworfen und verschoben worden. Und dann ging auch schon die Feuerwehrsirene los und ich bin zum See gefahren. Da lagen haufenweise Äste, ein Baum von einer Dicke ca 110 cm und wo der Tornado auf Land ging, wurde von einer alten Pappel, die ca 60m hoch war, die ganze Krone abgerissen und auf die Straße geworfen. Ich wusste, dass das eine Riesengewalt war, weil dieser Baum immer von Stürmen getroffen wurde und nie so dicke Äste abgeworfen hatte. Es wurde Keiner verletzt und im Dorf redete man von einem Schutzengel, weil auch kein einziges Dach beschädigt war, aber sonst totale Verwüstung herrschte. Einige Leute, die am See wohnen, sprachen soger davon, dass sich im See eine Kuhle gebildet hat und dann auf Land traf.
Am See stehen alle Bäume schief und zum Teil entkront. Die Pappel musste wegen der massiven Schäden nach ein paar Tagen gefällt werden. Als ich am nächsten Tag mit dem Fahrrad nach Altmühlendorf gefahren bin, das ist 2km von Warder entfernt, sah ich einen Baum, der entkront wurde, aber sonst keiner und er lag genau westlich in der Zugbahn dees Sturms.
Am Seegrill befragte ich die Leute, die während des Sturms gegessen hatten, wie der Sturm aussah. Sie sagten nur aufgeregt, dass sich die Bäume bis zum Boden geneigt hatten und dass Äste wie Regen auf den Boden fielen.
Auf der Karte ist die Zugbahn in rot eingetragen. Am Anfang der roten Linie war von dem einem Baum die Krone abgerissen.

Ich bin noch mal zu den abgelegenen Standorten gefahren, wo ich früher war, um zu schauen und habe fotografiert. Z.B. in dem einen Wald, 20m vom Tornado entfernt, waren immer noch dicke Äste abgerissen und sogar ein Baum umgeknickt. Am Seespielplatz, wo drei große Bäume stehen, sagten die Augenzeugen damals, dass die Bäume sich bis zum Erdboden geneigt hatten und es dann Äste regnete. Auf einem Foto sieht man eine Hinweistafel mit einem schwarzen, zerbeulten Dach. Dort sind dicke Äste mit großer Wucht eingeschlagen. Der kleine Weg, den ich fotografiert habe, wurde gesperrt, weil viele Bäume umzukippen oder Äste abzuwerfen drohten. Viele dieser Bäume wurden entkront und haben massenweise Äste abgerissen. Viele Schäden konnte man nicht mehr fotografieren - nur die, wo kaum oder gar keine Menschen hingehen."

Warder 1
Warder 2
Die folgenden Bilder wurden im Sommer 2009 aufgenommen:
Warder 3
Warder 4
Warder 5
Warder 6
Warder 7
Warder 8
Warder 9
Warder 10
Warder 11
Warder 12
Warder 13
Warder 14
Warder 15
Warder 16
© by Sebastian Arene


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