Deggendorf 23.07.2009 von
Thomas Sävert
Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Zeitpunkt: zwischen 16:10 und 16:30 Uhr MESZ. Ein markantes Sturmereignis ereignete sich im Raum Deggendorf. Der Bereich der schlimmsten Schäden erstreckte sich von Natternberg über Fischersdorf bis nach Oberfrohnstetten über eine Länge von etwa 10 Kilometern. Ein weiterer Schwerpunkt der Schäden lag nahe der Isarmündung bis zur nahen Autobahn A3 zwischen Hengersberg und dem Autobahnkreuz Deggendorf.

Aus einer Meldung der Passauer Neuen Presse vom 06.08.2009: "Katastrophale Sturmschäden in den Isarauen nach Unwetter vom 23. Juli - Sogar Eichen wurden entwurzelt. Plattling. Wie Streichhölzer abgeknickte Pappeln, entwurzelte Eichen, der Boden übersät von abgebrochenen Ästen und vom Wind aufgewirbeltem Laub - das Bild, das sich einem im Isarmündungsgebiet bietet, gleicht einer Szene aus einem Katastrophenfilm. Das Unwetter vom 23. Juli hinterließ im Naturschutzgebiet zwischen Isarwelle und Isarmündung deutliche Spuren. Allenthalben ragen riesige umgestürzte und zerborstene Bäume auf die Wasseroberfläche des Flusses. Ganze Schneisen hat der Sturm in den angrenzenden Waldgebieten freigeschlagen - „als wäre ein Hurrikan hindurchgefegt“, wie Sachgebietsleiter Hermann Waas vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf bilanziert. Auf Höhe des Infohauses, im Bereich Albertswasen, wütete das Unwetter dabei am heftigsten. Auf einer Fläche von etwa fünf Hektar liegt kein Stein mehr auf dem anderen. „Hier hat sich eine gigantische Windhose gebildet, die ganze Flecken des Waldes rausgezogen hat“, versucht Flussmeister Franz Singula das Geschehene zu rekonstruieren, wie es sich in dem bis vor kurzem noch geschlossenen Auenwaldgebiet abgespielt haben könnte."

Zu den einzelnen Schäden: In Natterndorf wurde u.a. das neue Baseball- und Softballstadion weitgehend zerstört. Größere Teile der Tribünen wurden bis etwa 200 Meter verfrachtet. Im Industriegebiet Brunnenwiesen wurde u.a. das Dach eines Gewerbebetriebes komplett abgedeckt und zum Teil verfrachtet. Weitere Gebäude wurden hier beschädigt. Bäume stürzten u.a. an der Fischerdorfer Hauptstraße um. Weiter östlich wurde in Oberfrohnstetten ein Strommast umgeknickt. Mehrere Orte waren deswegen bis zum Abend ohne Strom. Abseits dieser Schneise traten im Stadtgebiet Deggendorf weitere Schäden auf. Ein weiteres Schadensgebiet befand sich - wie oben beschrieben - im Bereich der Isarmündung. Mehrere Bäume stürzten hier auf die angrenzende Autobahn A3. Dort stürzte auch ein Wohnwagen um. Die Autobahn musste für den Verkehr gesperrt werden. Auch in Thundorf, etwa 10 Kilometer südöstlich von Deggendorf, gab es einige Schäden an Gebäuden und Bäumen, ebenso in Plattling.



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