Koblenz 10.08.1863 von
Thomas Sävert
Aus einer Meldung der Coburger Zeitung vom 18.08.1863: "(Orkan.) Am 10. August hat in Koblenz und der Umgegend ein furchtbarer Orkan gewüthet, begleitet von Gewitter und Hagelschlag. Die Schloßen, viele in der Größe von Wallnüssen, fielen 10-15 Minuten lang und zertrümmerten unzählige Fensterscheiben. Der Schaden, den das Unwetter auf dem Lande angerichtet hat, ist außerordentlich. Glücklicherweise ist die Ausdehnung desselben eine ziemlich beschränkte geblieben."

Dazu aus einer Meldung der Freiburger Zeitung vom 15.08.1863: "Koblenz, 11. Aug. Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr entlud sich über unserer Stadt und näherer Umgebung ein Gewitter, begleitet von einem Sturme und Hagelschlag, wie dessen sich die ältesten Leute kaum zu erinnern wissen. Die Schloßen fielen ununterbrochen an 10 bis 15 Meilen lang in einer Durchschnittsdicke von starken Klickern, einzelne derselben erreichten sogar die Größe einer Baumnuß. Der Schaden, den das Wetter an den Fensterscheiben in der Stadt, deren unzählige zertrümmert wurden, angerichtet, ist ein beträchtlicher, jedoch gering im Vergleiche der Verheerung, die dasselbe auf dem Lande angerichtet hat. Nicht allein, daß der Sturm Obstbäume umgebrochen oder ihrer Aeste beraubt, die Wucht der fallenden Schloßen hat nichts auf den Feldern verschont gelassen. Die Wege waren mit herabgeschleudertem Obste förmlich übersäet, die in unserer Gegend diesmal so reiche Nußerndte ist, soweit das Unwetter reichte, vernichtet, abgesehen von dem Verluste der feineren Obstsorten in den Gärten um unsere Stadt. An den Treibhäusern und Mistbeeten der letzteren ist keine Scheibe mehr ganz und die Gemüse und Pflanzen total zerschlagen. Noch spät am Abende konnte man auf den Feldern die Schloßen scheffelweise zusammenscharren." (Quelle: Universitätsbibliothek Freiburg)



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