| Betzdorf 29.06.2024 | von Thomas Sävert |
| Zeitpunkt: gegen 22:15 Uhr MESZ. Tornadoverdacht am späten Abend im Raum Betzdorf: "Mit Eintreffen der Gewitterfront aus Frankreich verstärkte sich der Wind schlagartig. Entlang der Mosel kamen immer wieder Berichte von Leuten, die durch die hohe Blitzanzahl eine Trichterwolke gesehen haben. 6 Kilometer weiter gab es dann massiven Schaden. Dächer wurden beschädigt oder ganz abgedeckt oder Bäume komplett entwurzelt. Da es nun 2 Wochen nicht mehr richtig geregnet hat, waren die Böden eigentlich wieder gut trocken, so dass die Wurzeln auch Halt gehabt haben müssten. Aufgrund der zahlreichen Meldungen einer Funnelcloud und der Schäden ist ein Tornado gut möglich." Es folgen zwei Augenzeugenaussagen, jeweils zuerst die luxemburger Version und dann die Übersetzung (Danke an Sven Rock). "Wollt der en klengen Update aus der Geigend Betzder Gemeng/ Biwer gin. Sin vun Menster op Bech gefuer. Ruedt Richtung Banzelt ass riets Besch do sin e puer Beem oofraseiert gin, dann Richtung Bierg an Bierg selwer sin och vill deck aal an gesond Beem emgefall oder oofraseiert. Dann duerch Biwer ass et rem all Moment mei verwüst gewiecht bis op Boudlerbaach an vun do aus war et rem gudd. Dee Wee ass jo och wei eng Linn gewiecht. Mein Mann ass Beschaarbeschter an deen soot direkt dass et keint en Tornado gewiecht sinn. An de Bescher fehlen uewen Krounen." Übersetzung: Wollte ein kleines Update aus der Gegen Betzdorf bzw. Gemeinde Biwer geben. Wir sind von Mensdorf in Richtung Bech gefahren. In Roodt Richtung Banzelt befindet sich Rechts der Wald und da sind einige Bäume auf der vorderen Seite kahl. Richtung Berg und Berg selber sind alte und gesunde Bäume umgefallen oder komplett kahl. Durch Biwer wurde die Verwüstung immer größer. In den Wäldern fehlen die Baumkronen. Weiterer Augenzeugenbericht im Original: "ech wunnen lo iwer 40 joer an der gemeng biwer a wa sturm as kënnt de wand meeschtens aus westlecher richtung natirlech mat diversen richtungsgsännerungen, méi rare mol aus dem osten och do mat verschiddene richtungsännerungen. ech sin hei ëmgin vun héiche beem an mat all loft bis sturm wees ee genee wat "normal" as. wat gëschter hei awer war, as alles arnëscht wéi normal gewiëscht. d'kroune vun de beem si regelrecht ronderëm gewirbelt gin an dobei sin äscht an all richtung geflunn. am nopeschduerf breinert as en daag fortgeflunn a stécker vum holz stiëchen an der facade vum nopeschhaus, wéi feiler déi drageschoss gi sin. dat ganzt ob enger distanz vu just pur meter. e normale sturm bréngt esou eng energie net ob, fir mat esou enger kraaft kefferen oder laaten doruëter ze schéissen an e groussen daach vum enger uraler scheier ze hiëwen. do ka meteolux verziëlen wat se wëllen. Übersetzung: Ich wohne jetzt über 40 Jahre in der Gemeinde Biwer und wenn ein Sturm kommt, kommt dieser meist aus westlicher Richtung mit natürlichen Windrichtungsänderungen. Seltener aus Osten aber auch da mit verschiddenen Richtungswechseln. Ich bin umgeben von hohen Bäumen und bei Wind und Sturm weiß ich was "normal" ist. Was gestern passiert ist, ist alles andere wie normal gewesen. Die Kronen der Bäume sind komplett rundum gewirbelt worden und dabei haben sich Äste gelöst und sind alle in eine andere Richtung geflogen. Im Nachbarsdorf Breinert ist ein Dach fortgeflogen und Teile der Holzbalken stecken nun im Nachbarhaus. Sie sind wie Pfeile eingeschossen. Ein normaler Sturm hätte solch eine Energie nicht auf engstem Raum gehabt. Eine solche Kraft um Latten und Eisenteile durch die Gegend zu schießen und ein großes Dach von einer sehr alten Scheune abzuheben, ist selten. |