H4) Was sind Stormchaser und was sind Spotter?

Stormchaser (deutsch: Sturmjäger) sind Wetterinteressierte, die mit einem Fahrzeug unterwegs sind, um ein Gewitter zu beobachten. Bekannt sind Videos aus den USA, die zeigen, wie leichtsinnige Chaser bis in unmittelbare Nähe eines Tornados oder des Unwetterzentrums fahren und sich in höchste Gefahr begeben. Diese Stormchaser gehören aber nicht zu den im Verein Skywarn organisierten Chasern. Wer sich direkt in das Unwetterzentrum befindet, der begibt sich in allerhöchste Gefahr durch Windböen, Hagel, extreme Regenfälle mit Überschwemmungen und Tornados. Diese sind durch den Niederschlag kaum sichtbar und können dadurch um so gefährlicher sein. In Sturmjägerkreisen heißt es: "Ein guter Chaser wird nicht nass" - Er begibt sich eben nicht in das Unwetterzentrum, sondern beobachtet das Geschehen von außen. Von hier hat man den besseren Überblick und kann nebenbei auch viel spektakulärere Aufnahmen machen.

Spotter bewegen sich dagegen nicht auf das Unwetter zu, sondern beobachten das Wettergeschehen von einem festen Ort aus. Auch sie sind ein wichtiger Bestandteil des Vereins Skywarn und des gesamten Vorwarnsystems. Werden die vorgegebenen Meldekriterien erfüllt, erfolgt eine Meldung an alle Interessierten und besonders an die angeschlossenen Wetterdienste, die diesen Service für ihren Warndienst nutzen können.

Als erster Sturmjäger wird heute Roger Jensen angesehen, der Ende der 1940er Jahre Schwergewitter und Tornados im Mittleren Westen jagte. David Hoadley aus Falls Church im US-Bundesstaat Virginia ist aber als der Pionier unter den Stormchasern bekannt, seit 1953 war er jedes Jahr unterwegs. Im Jahre 1972 machte sich zum ersten Mal ein Team aus Wissenschaftlern des NSSL auf die Jagd und bereits ein Jahr später konnte es einen Tornado in Oklahoma mit Beobachtungen und Messungen mit einem Dopplerradargerät genau dokumentieren. Dieser Tornado richtete am 24. Mai 1973 erhebliche Schäden in Union City an.