K13) Wie unterscheiden sich die Schäden durch Hurrikane von Tornadoschäden?

Auch wenn die Windgeschwindigkeiten in den stärksten Tornados wesentlich höher sind als diejenigen in den stärksten Hurrikanen, so übertreffen sowohl einzelne Hurrikane als auch die gesamte Hurrikansaison typischerweise die Schäden durch Tornados bei weitem. Die stärksten Tornados der Stärke F4 und F5 auf der Fujita-Skala weisen Windgeschwindigkeiten von 333 km/h (207 mph) und mehr auf, während die stärksten Hurrikane der Kategorie 4 und 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikanskala Windgeschwindigkeiten von 210 km/h (131 mph) und darüber aufweisen. Allerdings werden bei den Hurrikanen die Mittelwinde betrachtet, bei den Tornados dagegen die Spitzenböen.

Hurrikane richten auf dem Festland der USA im Durchschnitt Schäden in Höhe von etwa 3 Milliarden Dollar pro Landgang und insgesamt etwa 5 Milliarden Dollar jährlich an (Pielke and Landsea 1998). Die etwa 1.200 Tornados, die jährlich in den USA beobachtet werden, richten mit etwa 500 Millionen Dollar nur etwa ein Zehntel davon an (Brooks and Doswell 2001). Die 30 schlimmsten Hurrikane der vergangenen 100 Jahre (hochgerechnet auf höhere Bevölkerungsdichte und Inflation, ohne 2005) richteten im Schnitt Schäden in Höhe von 2,9 Milliarden Dollar an (Jarrell et al. 2001). Im Vergleich dazu kommt höchstens einer der schlimmsten Tornados der vergangenen 100 Jahre - wenn er heute auftreten würde - auf die Summe von 2,9 Milliarden Dollar: Der schlimme Tornado von St. Louis im Mai 1896 (Brooks and Doswell 2001).

Hurrikane richten wegen ihrer Ausdehnung, ihrer Dauer und der verschiedenen Schadensarten wesentlich mehr Schäden an als Tornados. Die berüchtigte eyewall in Hurrikanen, die das windschwache Auge umschließt, kann einen Durchmesser von dutzenden Meilen erreichen. Sie kann eine Region stundenlang treffen und Schäden durch die Sturmflut, durch regenbedingte Überschwemmungen und durch den Wind auslösen. Tornados haben dagegen nur einen Durchmesser von einer Meile oder deutlich weniger, sie halten sich meist nur wenige Minuten und richten vor allem durch die hohen Windgeschwindigkeiten Schäden an.