Eggerszell am 08.06.08 von
Thomas Sävert
Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Martin Bohmann von der Wetterstation Eggerszell fotografierte die Trichterwolke: "Sie war nur ca. 1 bis 2 km von mir in Eggerszell entfernt. Kurzer Ablauf des Gewitters und die Entstehung des Torandos:
Zunächst bildete sich über dem Ldk. Cham, Regen und im nördlichen Teil des Landkreises Straubing-Bogen rasend schnell mächtige Quellwolken, aber es passierte zunächst nur wenig, es rengete teils regional schon ziemlich stark. Direkt über uns wurde es sehr schnell auch ganz dunkel und es blitzte und donnerte schon leicht.
Unterhalb der Quellwolken und der Cumulonimbuswolken stiegen schon ziemlich weit unten am Boden Wolken auf, was mir schon merkwürdig vorkam. Dirket über Eggerszell zogen diese Wolken dann weiter (ca. 1-2 km südlich). Es wurde bereits extrem viel Feuchtigkeit in die Luft transportiert, aber erst ein bisschen weiter südlich bildete sich dann der Tornado. Ungefähr auf einer Höhe Falkenfels.
Ich traute zuerst meinen Augen kaum, als ich das plötzlich aus dieser nahen Entferung sah. Der Tornado bekam ziemlich bald Bodenkontakt. (Siehe Bilder!!) und die Sierenen gingen bereits. Das rotieren der Wolken war wunderbar anzuschauen, die Wolken bildeten sich bereits direkt am Boden und stiegen im Tornado rasend schnell rotierend auf!
Der Tornado bewegte sich zunächst kaum, erst später zog er weiter nach südwesten löste sich allerdings dann bald auf. Insgesamt dauerte der Tornado ca.. 20 Minuten und blieb ungefähr an der selben Stelle liegen! Ob es Schäden gibt, weiß ich noch nicht, aber ich denke das Bäume entwurzelt wurden, denn es war in einem Waldstück. Ab und zu war zu sehen, dass Staub und kleinere Äste in die luft geflogen sind."

Weiter berichtet er: "Der Tornado hinterließ eine Schneise vieler entweder entwurzelter oder umgeknickter Bäume. Einige Bäume wurden von der Mitte aufgesprengt und viele Gipfel von Nadelbäume lagen am Boden. Später fand ich dann aber erst den Hauptplatz der Verwüstung. Ein riesiges Gebiet im Waldstück bei Falkenfels wurde komplett wie Streichhölzer umgeknickt oder entwurzelt. Es waren z.T. riesige Bäume, die kreuz und quer herumlagen. Das war wohl das Gebiet, wo sich der Tornado gebildet hat und sich auch lange an diesem Platz hielt. Erst später zog er dann weiter in Richtung Südwesten. (Konnte man im Wald deutlich erkennen!)
Da das gesamte Gebiet umgeknickter und entwurzelter Bäume sehr groß ist, denke ich mir, dass das Gebiet, indem der Tornado hinweg fegte, ziemlich groß ist. Die Windhose ist einige hundert Meter weit gezogen und hatte häufig Bodenkontakt. Erst später, als er Richtung Südwesten zog, hat er sich dann mehr und mehr aufgelöst."

Am 09.06.08 war ein anderes Foto im Straubinger Tagblatt von diesem Tornado zu sehen. Dort wurde er von Ellisabethszell nähe St. Englmar (also von Osten her) fotografiert. Auch dieser Beobachter berichtete von Bodenkontakt.

Die Karte oben zeigt ungefähr die Zugbahn des Tornados. Das Gebiet mit den zwei Kreuzen kennzeichnet das Waldstück bei Falkenfels, in dem der Tornado für längere Zeit den Boden berührte und wo zahlreiche Schadensfotos entstanden. Die Fotos folgen noch.

Eggerszell 1
Eggerszell 2
Eggerszell 3
Eggerszell 4
Eggerszell 5
Eggerszell 6
© by Martin Bohmann
Eggerszell 7
© by Hubert Rehm
Eggerszell 8
Eggerszell 9
Eggerszell 10
Eggerszell 11
© by Martin Scheifl, Falkenfels


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