Gethsemane 23.07.2017 von
Thomas Sävert
Zeitpunkt: gegen 02:54 Uhr MESZ. Beobachtung einer möglichen Trichterwolke: "Heute Nacht hatte ich das Glück, dass die elektrische Beleuchtung der aufziehenden Squall Line zum richtigen Moment an war. Das Foto habe ich in Richtung WSW um 00:54 UTC am Ort 50.858°N, 9.946°O aufgenommen, das trichterförmige Gebilde ist etwa 1 - 1,5 km entfernt. Ob Böenfrontzahn oder Funnel vermag ich nicht eindeutig zu erkennen (da es aber der einzige sichtbare Trichter in der Umgebung war, würde das m.E. eher gegen einen Böenfrontzahn sprechen, die treten fast nie alleine auf). Durch die gelegentliche Beleuchtung aufgrund von Blitzeinschlägen war es unmöglich zu beobachten ob Rotation vorhanden war oder nicht. In einem zweiten Foto, ziemlich genau eine Minute später, ist der Trichter selbst nicht zu sehen (kann aber auch daran liegen, dass es einfach nicht hell genug war). Dafür ist in östlicher Richtung (jetzt knapp links vom 2. Windrad) eine Wolkenmasse in Bodennähe zu sehen, die theoretisch eine Staub- bzw. Trümmerwolke sein könnte. Genauso gut kann es aber auch einfach eine Begleitwolke (Stratus fractus) gewesen sein.
Hier ist ein Link zum Kachelmannwetter-Radar zur genannten Zeit. Der Beobachtungsort ist ziemlich genau da, wo "B62" unterhalb von Heringen (Werra) steht. Auf dem Doppler-Scan sieht man nicht wirklich viel. https://kachelmannwetter.com/de/regenradar/hersfeld-rotenburg/20170723-0055z.html und https://kachelmannwetter.com/de/dopplerradar/hersfeld-rotenburg/standorte-a/20170723-0055z.html. Mit dem Durchgang der Linie selbst traten Böen auf, die verbreitet Stärke 8-9 erreicht haben. D.h. selbst wenn es eventuelle Schäden gibt, bleibt die Ursache zweifelhaft, es sei denn, es finden sich eindeutige Hinweise wie Verfrachtungen gegen die Zugrichtung (was bei derart hohen Zuggeschwindigkeiten aber unwahrscheinlich ist)."

Gethsemane 1
Gethsemane 1a
Gethsemane 2
© by Oliver Schlenczek


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