Legelshurst 28.08.1890 von
Thomas Sävert
Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Aus einer Meldung der Freiburger Zeitung vom 30.08.1890: "Ein gewaltiger Gewittersturm brauste vorgestern durch das badische Land und richtete nach uns vorliegenden Berichten vieler Orts großen Schaden an. Das einem Drehsturm ähnliche Unwetter nahm seine Richtung nach Nordosten. Seinen Weg kennzeichneten große Verwüstungen. Dächer, Hopfenäcker, Obstbäume wurden schwer beschädigt. Zahlreiche Bäume wurden theilweise entwurzelt, theils abgeknickt. An einzelnen Häusern war der Anprall des Sturmes so stark, daß sich die Tafeln an den Wänden wie bei einem Erdbeben bewegten. Möge es der Abschluß der diesjährigen so verhängnißvollen Gewitterstürme gewesen sein. (Siehe unsern Bericht unter Legelshurst. D.Red.)" (Quelle: Universitätsbibliothek Freiburg)

Aus einer weiteren Meldung der Freiburger Zeitung vom 30.08.1890: "Legelshurst, 28. August. Gestern gelangte Einsender dieses auf einem kleinen Ausflug gegen 6 Uhr Abends an den Bahnhof in Appenweier. Plötzlich brach ein heftiger ca. 10 Minuten dauernder Sturm mit Hagelwetter los, der nicht unbedeutende Verheerungen anrichtete. In der zum Bahnhofhotel gehörigen Sommerwirthschaft lagen die dicksten Bäume theils abgeknickt, theils entwurzelt und sämmtliche Stühle, Tische etc. in buntem Durcheinander am Boden. Viele Dächer wurden arg beschädigt, Fenster zertrümmert, Hopfenstangen umgeworfen, und auch am Tabak ist in manchen Lagen großer Schaden angerichtet worden. Ich sah auf der Linie Appenweier-Straßburg viele starke Obstbäume theils abgeknickt, theils aus der Wurzel gerissen auf Wiesen und Feldern am Boden liegen, was um so mehr zu beklagen ist, als die nachzusetzenden Pflanzen wieder viele Jahre brauchen, bis sie diese Stärke erreicht haben. Weit größer wäre der Schaden gewesen, wenn der Hanf, welcher in hiesiger Gegend in großer Menge gepflanzt wird und dieses Jahr nach Qualität und Quantität zu den schönsten Hoffnungen berechtigt, nicht bereits eingeheimst gewesen wäre, da die Pflanze Sturm und Hagelwetter am wenigsten ertragen kann." (Quelle: Universitätsbibliothek Freiburg)



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